Die erste Panne - Der ADAC Abschleppdienst muss kommen
Nein, das kann doch nicht sein! Der Knall mit Folgen springt uns an, unweigerlich unter unseren bequemen Sitzen: Reifen geplatzt. Dabei war es gerade einmal drei Stunden her, dass wir Köln nach einer langen Zwischenpause verlassen hatten. Die tagelange Pause hatten wir gezwungenermaßen einlegen müssen, da die Akkus unseres Fun2Gos beim Hersteller Van Raam gewartet werden mussten.
Das Schicksal hat uns mal wieder belehrt: Pläne machen ist okay, aber wehe du bestehst darauf, dass sie zu erfüllen sind! Also gut: Hat ja was, Entschleunigung einüben! Gerade wenn es nicht auf dem Reiseplan steht!
Der Versuch einer provisorischen Reparatur
Aber muss es denn gleich ein geplatzter Reifen sein? Auf dem schmalen Radweg am Rhein entlang stellen wir uns rechts zwischen die Bäume. Flickzeug rausholen, kurzes stabiles Rohrstück vom Anhänger zum Rad hochbocken, passt genau, das Hinterrad läuft frei und kann geflickt werden.
Wie gut, dass Thomas Uhe von dreirad.de uns zum Auftakt der Reise drei Schläuche geschenkt hat. Passt super. Der Vorteil vom Dreirad: Hinterrad kann montiert bleiben, für schnelles flicken. Also: Mantel über Felgenkante hebeln, Schlauch wechseln. Das Loch ist so groß, dass Flicken unmöglich gewesen wäre. Mit neuen Schlauch im alten Mantel setzen wir die Fahrt fort. Doch nach wenigen Kilometern wieder ein Knall – das Desaster ist schlimmer als gedacht! Der Drahtring hat sich aus dem Mantel gelöst und hier drückt sich der Schlauch raus und platzt. Nun kommt also der zweite Schlauch zum Einsatz. Dazu ein Flicken aus dem alten Schlauch unter das defekte Stück am Mantel. Uns ist klar, das wird nicht lange gut gehen. Schon beim Aufpumpen sehen wir, dass der Schlauch sich wieder rausdrückt. Wir brauchen einen neuen Mantel.
Inzwischen kehrt der Feierabendverkehr ein. Wir stehen an einer Einmündung und starten einen weiteren Verbesserungsversuch der Radsituation. Für eine Autoschlange von Heimfahrern aus Büro und Werkstatt bieten wir kurzes Kino – fragende Blicke. Ein Mann im schwarzen Mercedes lässt die Scheibe runter. Wir denken, schön, der bietet Hilfe an, vielleicht hat er ja zufällig einen passenden Mantel. Aber nein! Er ruft rüber: Seid ihr Grüne? Unser verständnisloser Blick mit dem Hinweis wir haben eine Panne, animiert ihn, nochmal zu fragen, ob wir Grüne seien. Darauf dreht er die Scheibe wieder hoch und fährt weiter. Was für eine Begegnung!
Alle Telefonate mit Reifenhändlern in erreichbarer Nähe ergeben, dass der neue Reifen bestellt werden muss und bis dieser ankommt, können schon einmal drei Tage vergehen. Da hat meine Frau die zündende Idee! Wir sind doch ADAC-Mitglied!
ADAC Mitgliedschaft gilt für Fahrräder aller Art
ADAC-Mitglieder können mittlerweile nicht nur bei Autopannen auf Hilfe zählen, sondern auch, wenn es um Fahrräder geht. Die Fahrrad-Pannenhilfe gilt für alle Arten von Fahrrädern, ob herkömmliche Räder, E-Bikes, Dreiräder und sogar für unser Fun2Go Tandem. Bei einer Panne oder einem Unfall macht der ADAC, wenn möglich, das Rad noch vor Ort fahrbereit, bringt es zur nächsten Werkstatt oder zu gewünschten Orten in gleicher Entfernung. Der Mobilitätspartner leistet ebenso Hilfe, wenn der Akku des E-Bikes kaputt oder vollständig entladen ist. Die einzige Bedingung ist, dass der Einsatzort für das Fahrzeug vom ADAC sicher und gemäß StVO erreichbar ist. Für Mitglieder ist dieser Service in ganz Deutschland kostenlos. Somit nutzen wir die (unglückliche) Gelegenheit und nehmen unsere Mitgliedschaft in Anspruch. Wir erreichen direkt beim ersten Anruf den Abschleppdienst und dieser versichert uns, sich auf dem Weg zu machen.
Unsere Rettung
Zweieinhalb Stunden später sitzen wir beim redseligen Fahrer des Abschleppdienstes und hören seine Lebensgeschichte. Unser Fun2Go Paralleltandem konnten wir auf die Abschlepprampe schieben und sicher befestigen. Der Fahrer hat sich für uns bei der Zentrale stark gemacht, dass er uns auf dem für diesen Tag vorgesehenen Campingplatz fahren kann. Inzwischen ist es 20 Uhr, wir sind müde, erleichtert und dankbar, dass wir den Abschleppdienst in Anspruch nehmen konnten.
PS: Während wir hier den Artikel schreiben, kommt eine italienische Familie vorbei, begeistert von unserem Fahrrad und bittet, es fotografieren zu dürfen! Es sind immer wieder diese kleinen Momente, die uns bestätigen, dass die Reise mit unserem Fun2Go Paralleltandem die beste Entscheidung war.